Schweiz
Gesellschaft & Politik

In 5 Kantonen wurde über 8 Vorlagen abgestimmt: Das sind die Ergebnisse

Kantonale Abstimmungen: Nein zu Klimaschutz-Initiativen in Basel, Zug senkt Steuern

26.11.2023, 16:5727.11.2023, 05:45
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Ja zur Erleichterung von Gemeindefusionen in Appenzell-Ausserrhoden

Die Stimmberechtigten von Appenzell Ausserrhoden haben sich für eine Erleichterung von Gemeindefusionen ausgesprochen. Die 20 Gemeinden des Kantons werden nicht mehr länger namentlich in der Kantonsverfassung aufgeführt. Dadurch sind Gemeindefusionen künftig einfacher möglich. Der radikalere Vorschlag der Regierung einer Strukturreform fand keine Mehrheit. Dadurch hätte die Anzahl Gemeinden von 20 auf noch 3 bis 5 reduziert werden sollen.

Luzerner lehnen «Anti-Stauinitiative» der Jungen SVP ab

Die Luzerner Stimmbevölkerung stützt die Strassenverkehrspolitik des Regierungsrats. Sie hat am Sonntag sowohl die Ansinnen, den motorisierten Strassenverkehr zu stärken sowie die Ortsdurchfahrten konsequenter siedlungsverträglicher zu machen, abgelehnt. Mit einem Nein-Stimmenanteil von 80,4 Prozent lehnten die Stimmberechtigten die «Anti-Stauinitiative» der Jungen SVP ab. Das Volksbegehren «Attraktive Zentren» der Grünen scheiterte mit einem Nein-Stimmenanteil von 72,8 Prozent. Der Kanton Luzern kann zudem seine zweitgrösste Schule, jene in Sursee, ausbauen. Die Stimmberechtigten genehmigten mit einem Ja-Stimmenanteil von 79,7 Prozent einen Sonderkredit von 59,7 Millionen Franken.

Eine Verkehrsmarkierung in einer Tempo 30 Zone in der Stadt Luzern, am Freitag, 7. Januar 2022. (KEYSTONE/Urs Flueeler)
Der Status quo bleibt auf den Luzerner Strassen weiterhin bestehen. Bild: KEYSTONE

Basel-Stadt: Nein zu beiden Stadtklima-Initiativen

Im Halbkanton Basel-Stadt hat sich die Stimmbevölkerung gegen die beiden Stadtklima-Initiativen des Vereins Umverkehr ausgesprochen. Die beiden Vorlagen, die Strassenraum zu Grünflächen und mehr Flächen für den Langsamverkehr sowie Tram und Bus umwandeln wollten, wurden überraschend deutlich abgelehnt. Die «Gute-Luft-Initiative» wurde mit 26'797 zu 20'316 Stimmen abgelehnt, was einer Nein-Mehrheit von 56,9 Prozent entspricht. Die «Zukunftsinitiative» scheiterte mit 27'999 zu 18'941 Stimmen, was einem Nein-Stimmenanteil von knapp 60 Prozent entspricht.

Weitere Steuersenkung in Zug

Der Tiefsteuerkanton Zug kann die Steuern weiter senken. Die Zugerinnen und Zuger haben am Sonntag der Steuersenkung mit einem Ja-Stimmenanteil von 72,3 Prozent zugestimmt. Die achte Steuergesetzrevision soll 2024 in Kraft treten. Das Kantonsparlament hatte im Juli das Behördenreferendum gegen die Steuergesetzrevision ergriffen. Grund für die Revision, die 2024 in Kraft treten soll, ist die gute finanzielle Lage des Kantons Zug. Alleine die Staatsrechnung 2022 schloss mit einem Plus von 332 Millionen Franken und damit einmal mehr in Rekordhöhe ab.

Nein zur «Kinderschutzinitiative» in Nidwalden

Die Nidwaldner Stimmbevölkerung hat die sogenannte Kinderschutzinitiative deutlich abgelehnt. Die im Zuge der Diskussionen um die Corona-Massnahmen entstandene Initiative hätte gesundheitsbezogene Massnahmen an Schulen erschwert. Das Volksbegehren wurde mit einem Nein-Stimmenanteil von 87 Prozent verworfen. Die Initiative forderte, dass medizinische und gesundheitsbezogene Massnahmen an Schulen ein explizites Einverständnis der urteilsfähigen Schulkinder oder deren Eltern voraussetzen, wie es in der Abstimmungsbotschaft hiess. So hätten die Eltern bei einer allfälligen Maskenpflicht konsultiert werden müssen. Auch bei einem Kopflausbefall hätte die schriftliche Einwilligung für eine Untersuchung und entsprechende Massnahmen eingeholt werden müssen. (sda)

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17 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Rikki-Tiki-Tavi
27.11.2023 06:33registriert April 2020
Was bedeutet "Steuersenkung" in Zug jetzt in der Praxis? Ist das wie beim Negativzins, die Steuerpflichtigen erhalten die Steuer?
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    Das waren 2024 die beliebtesten SAC-Hütten
    Das Übernachten in einer SAC-Hütte gehört für viele Wanderinnen und Wanderer zu einem perfekten Sommer dazu. Im vergangenen Jahr wurden in den 147 Hütten rund 361'000 Übernachtungen verzeichnet – das waren die beliebtesten.

    Fast 361'000 Übernachtungen verzeichneten die 147 geöffneten SAC-Hütten im Jahr 2024. Damit gingen die Hüttenbesuche im Vergleich zum Vorjahr um 3,7 Prozent und im Vergleich zum Rekordjahr 2022 um rund 4 Prozent zurück. Kein Grund zur Sorge für den Schweizer Alpen-Club: Regen und Schnee sorgten im Sommer für einen verspäteten Saisonbeginn und ein verfrühtes Saisonende und waren hauptverantwortlich für die leicht rückläufigen Übernachtungszahlen. Mit 289'104 Sommerübernachtungen waren es 7 Prozent weniger als im Vorjahr.

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